„Das typische italienische Gericht“ existiert nicht
Den Nudeln mit Bolognese-Sauce ist genau das passiert: sie wurden weltbekannt. Und typisch. Schon weniger bekannt ist, dass zum Beispiel zu Tagliatellen al ragù alla bolognese jede Familie ein anderes Rezept hat. Möglicherweise ist es nur eine übertriebene Legende. Doch sie erklärt, dass es kein „ein typisches italienisches Gericht“ gibt. So werden zum Beispiel die erwähnten Tortellini in Modena mit Fleisch gefüllt, ein Stück weiter in Ferrara mit Kürbis, in Parma und Piacenza mit Ricotta und Kräuter. Form und Grösse von Anellini hängt davon ab, ob wir näher zu Parma sind, wo sie scherzend auch Rettungswesten genannt werden, oder näher zu Piacenza, wo sie die Form des Halbmonds haben. Jemand nutzt Eier Teig, jemand grünen Spinat-Teig, schwarzen Sepiateig oder Maiskornteig. Im Süden des Landes überwiegt in der Küche mehr Gemüse, im Norden mehr Fleisch. Und wenn wir es nur mit der Nennung von ein paar Nudeln-Sorten wie Fagiolini, Sachchetti, Fellini, Garganelli und Foglie krönen wurden, wurden Sie vielleicht auch nicht bemerken, dass wir dazwischen auch als Aufmerksamkeitstest den Namen des Regisseurs Federico Fellini verborgen haben, der dorthin natürlich nicht gehört.